Drucksondierung
Bei der Drucksondierung handelt es sich um ein geotechnische Felduntersuchung, bei der ein normiertes Sondiergestänge mit gleichbleibender Geschwindigkeit in den Boden eingedrückt wird. Der am Anfang des Gestänges montierte und kegelförmige Messkopf kann pro Sondiermeter bis zu 100 Messwertserien, bestehend aus den Messwerten Spitzendruck und Mantelreibung detektieren. Weiterhin wird die Gesamtkraft sowie die Ablenkung der Spitze von der Lotrechten ermittelt. Die Ausführung erfolgt nach DIN EN ISO 22476-1.
Die elektronische Drucksondierung ist ein indirektes Verfahren der Baugrunderkundung, welches in den meisten Fällen in Verbindung mit direkten Aufschlüssen (Bohrungen) angewendet wird. Drucksondierungen bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen klassischen Erkundungsmethoden:
- kostengünstiger Einsatz bei großen Erkundungstiefen
- kurze Ausführungszeiten und hohe Flexibilitäten im Gelände und zu Wasser
- sehr hohe Genauigkeiten und hohe Auflösung (eine Messwertserie pro cm)
- schnelle Ergebnisse zu den angetroffenen Bodenarten
- Ableitung weiterer Bodenkennwerte
Die Baugrundbüro Klein GmbH hat die rechnerischen Methoden der gängigen Regelwerke mit hauseigenen Datenbanken und Auswertungsergebnissen zu einer eigens entwickelten Auswertungsroutine verbunden. Neben der Bestimmung von klassischen Bodenkennwerten und Parametern, wurden neue Methoden der Auswertung, Ableitung und Darstellung von Kennwerten entwickelt. Hierzu zählt vor allem die Entwicklung einer eigenständigen Bodenklassifikation und die Ableitung neuer geotechnischer Parameter, wie Elastizitätszahl und Kriechbeständigkeitszahl.
Auf Grundlage der neuen Bodenklassifikation ist es erstmalig möglich Böden mit nicht bindiger und bindiger Bodenreaktion auf einer Skala darzustellen. Hierdurch können Kennwerte direkt aus dem Spitzendruck berechnet werden, ohne vorher die Bodenart über das Reibungsverhältnis ableiten zu müssen.
Durch den statistischen Vergleich mit bodenmechanischen Laborversuchen u. a. den Ergebnissen aus über 2.000 Atterberg-Versuchen wird außerdem sichergestellt, dass die Auswertungen der Drucksondierungen mit den Ergebnissen von Laboruntersuchungen an Bodenproben vergleichbar sind.
Für unsere Kunden bedeutet dies, dass eine Vielzahl baugrundtechnischer Parameter bestimmt und visualisiert werden können, die über das üblicherweise angebotene Maß hinausgehen.